Benjamemes
Ein gutes Meme stirbt nie – ist der Titel des kurzen dokumentarischen Beitrags von ARTEde zu der Entwicklung und Bedeutung von Memes. Schaut gerne hinein und lasst euch mitnehmen und blickt einmal hinter den Vorhang der allgegenwärtigen Memes.
Definition und Ziele
Aber was sind denn eigentlich Memes und warum sollte man darüber sprechen? In seinem Werk „Das egoistische Gen“ (1976) führt Richard Dawkins das erste Mal den Begriff der Memes ein:
The term ‚meme‘ was coined by Richard Dawkins in 1976 to describe small units of culture that spread from person to person by copying or imitation. [J.S.] Since then, the meme concept has been the subject of constant academic debate, derision, and even outright dismissal. Recently, however, the term once kicked out the door by many academics is coming back through the Windows (and other operating systems) of Internet users.
Bereits hier wird deutlich, dass Walter Benjamins These sehr direkt auf die Definition von Memes zutrifft, denn auch hier ist von der Vervielfältigung und Reproduktion die Rede. Es geht bei Memes um Kultur, aktuelle Phänomene und die Weiterverbreitung dieser. Aber reicht das schon aus?
Dawkins stellt dabei eine Analogie von Memes und Genen her, die sich dadurch bedingt, dass Memes genauso wie Gene immer auch eine Information übertragen. Umso spannender ist die Frage, warum bestimmte Memes verstanden werden und andere wiederum nicht. In gewissen Kreisen gibt es Personengruppen, die bestimmte Rahmenbedingungen teilen, die Situationen und Erfahrungen austauschen können und somit im Kontext dieser gemeinsamen Verbindung die Bedeutungen sowie die Anspielungen verstehen und nachempfinden. Diese Personengruppen können zum Beispiel Studierende, Lehrkräfte oder auch unterschiedliche Communities wie LGBTQ oder auch Computerspieler:innen bestimmter Spiele sein. Innerhalb dieser Gruppen werden Insiderwitze, bestimmte Redewendungen und Strukturen ganz anders verstanden. Dabei können genauso aktuelle Ereignisse, Serien oder Filme den Impuls für eine Meme-Reihe sein, die sich wie ein Lauffeuer ausbreitet. Aber was ist das Ziel von Memes?
Es geht nicht nur darum, Informationen zu verbreiten, zu kritisieren oder zu kommentieren, es geht ebenfalls darum, auf eine humoristische oder auch satirische Art sich und seine Gedanken auszuleben und zu artikulieren, was bei anderen wiederum auch ein Gefühl der Dazugehörigkeit, der Unterhaltung oder auch der Kritik vermittelt.
Memes aus der Wissenschaft?
Another fundamental attribute of Internet memes is intertextuality: memes often relate to each other in complex, creative, and surprising ways.
Bei der (wissenschaftlichen) Definition von Memes, verwendet Shifman (2014) den Begriff der Attribute, die er dem Begriff der Internet-Memes zu schreibt. Diese Art der Definition hilft uns dabei, die konkreten Parallelen und Unterschiede zum Kunstwerk herzustellen. Allerdings gibt es immer noch keine Einigkeit über die konkrete Definition des Begriffes und viele Begriffe werden synonym verwendet, was wiederum einen wissenschaftlichen Gebrauch erschwert.
So gilt es also zunächst erst einmal, eine Definition des Begriffes festzulegen (gern auch durch das Hinzuziehen von Attributen, die der Beschreibung von). Des Weiteren spielt die Austauschbarkeit mit ähnlichen-konkurrierenden Begriffen wie bsp. „viral“ eine zentrale Rolle, bei der Schwierigkeit der Definition.
Zu guter Letzt nennt Shifman als Problem, dass es insgesamt noch wenige Studien zu Memes und deren politisch-gesellschaftliche Wirkung und Bedeutung geben würde. Für die, die etwas mehr in den Meme-Diskurs eintauchen wollen, haben wir einige Zitate rausgesucht. Da der wissenschaftliche Diskurs meistens auf englisch ist, verlinken wir noch einmal den Deepl Übersetzer für diejenigen, die mit dem Englischen noch nicht so vertraut sind.
In the vernacular discourse of netizens, the tag ‚Internet meme‘ is commonly applied to describe the propagation of items such as jokes, rumors, videos, and websites from person to person via the Internet.
[…] it also demonstrates that this new arena of bottom-up expression can blend pop culture, politics, and participation in unexpected ways.
Users seem to have sensed that the meme concept encapsulates some of the most fundamental aspects of contemporary digital culture. […] The term describes cultural reproduction as driven by various means of copying and imitation—practices that have become essential in contemporary digital culture.
Shifman stellt die These auf, dass Memes grundlegend für die digitale Kultur sind. Daraus ergibt sich eine Äquivalenz vom Digitalen zum Analogen Setting, was uns zu unserer Frage geleitet hat,
[…] I explore the utility of memes for understanding digital culture, positing two premises throughout. First, the intense emotions and dramatic statements characterizing both sides of the memes debate need to be toned down.
My second assertion is that we should look at memes from a communication-oriented perspective. Coined by a biologist, the term „meme” has been widely adopted (and disputed) in many disciplines, including psychology, philosophy, anthropology, folklore, and linguistics. For the most part, however, it has been utterly ignored in the field of communication. Until the twenty-first century, mass communication researchers felt comfortable overlooking memes.
Hier erörtert Shifman die Verbindung von Memes und Kommunikation.
While memes and digital culture seem like a match made in heaven, several issues need to be resolved before the concept can be integrated meaningfully into academia and industry.
Bildung im Bildformat
Über uns
Wir sind Studierende des Masterstudiengangs Medienbildung – audiovisuelle Kultur und Kommunikation und diese Internetseite ist im Rahmen des Seminars Theorien der Medien und ihre Bedeutung für die Konzeption von Medienbildung entstanden. Das Format der Internetseite bietet uns als Studierenden die Möglichkeit, euch als Rezipient:innen wissenschaftliche Themen auf eine kreative, greifbare Art nahezubringen, ohne ganze wissenschaftliche Artikel und komplexe Theorien lesen und verstehen zu müssen. Gleichzeitig kann ein Austauschraum geschaffen werden, der gerade zu der digitalen Zeit, eine immer größer werden Rolle spielt. Bei Fragen, Anmerkungen oder Ideen schreibt uns gerne an! Hierzu könnt ihr entweder die rechts eingebaute Kommentarfunktion nutzen, uns per E-Mail kontaktieren, oder uns auf Twitter oder Instagram besuchen. #benjameme.
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